Begleitende Verfahren bei Krebs

Krebs und Immunsystem
Eine Krebserkrankung geht oftmals mit einer Schwächung unseres Immunsystems einher. Unser körpereigenes Immunsystem hat durchaus die Fähigkeit, mit Freßzellen (Makrophagen), natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) oder T-Lymphozyten (zytotoxische Zellen) oder Zytokinen (z.B. Interferon) selbst gegen entartete Zellen vorzugehen – allerdings nur, wenn unser Immunsystem gut gerüstet ist.

Entsäuern – Entschlacken
Wir alle sagen es oft, ohne uns Gedanken darüber zu machen: Ich bin sauer! Das ist nicht nur eine Redensart, sondern durch Stress, zu viel Süßes, zu viel Fleisch, Alkohol, zu wenig Bewegung, zu schnelles Abnehmen kann es tatsächlich dazu kommen, daß der natürliche pH-Wert unseres Gewebes absinkt. Als Folge davon können Sauerstoff und lebensnotwendige Nährstoffe nicht mehr ausreichend über die feinen Blutgefäße (Kapillaren) in unsere Zellen gelangen. Gleichzeitig werden die Stoffwechselabbauprodukte unserer Zellen nicht mehr richtig abtransportiert. Das Gewebe „verschlackt“ und übersäuert.

Tumorzellen fühlen sich vor allem in einem sauren Milieu wohl. Eine Entsäuerung des Gewebes, z.B. durch Basenprodukte oder -infusionen, trägt zu einem besseren Stoffwechsel bei, so daß Nährstoffe, Sauerstoff aber auch Chemotherapeutika und Bestrahlungen besser in der Zelle wirken können.

Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente)
Chemo- und Strahlentherapien schädigen nicht nur Krebszellen, sondern entziehen dem Körper teilweise wichtige Nährstoffe, die er für seine normale Funktion  benötigt.

Fast alle Körperzellen haben Rezeptoren für Vitamin D und Jod. Es gibt Hinweise, daß ein Vitamin D-Mangel Krebs- und Autoimmunerkrankungen begünstigen kann. Daher sollten Krebspatienten auf eine ausreichend hohe Vitamin D-Zufuhr achten. Darüberhinaus benötigen alle Drüsen, insbesondere die Brustdrüse, ausreichend Jod zu ihrer Gesunderhaltung.

Vitamin C ist eines der wichtigsten körperlichen Antioxidantien und kann – als Hochdosisinfusion – durch die Bildung von Wasserstoffperoxyd gegen Krebszellen wirksam sein. Grundsätzlich sollte der Körper ausreichend mit Vitaminen und Antioxidantien versorgt sein. Dies kann mittels eines Blutbilds bestimmt werden.

Zink und Selen sind wichtige Spurenelemente für die Funktion des Immunsystems wie auch zur Ausleitung von Schadstoffen. Selen, als Natriumselenit, kann die Nebenwirkungen der Chemo- und/oder Strahlentherapie mildern.  Über den Einsatz von Zink sollte erst nach Prüfung des Zinkspiegels im Blut befunden werden.

Heilpilze / Mykotherapie
Pilze sind nicht nur ausgesprochen schmackhaft; sie enthalten auch Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente und die Vorstufe von Vitamin D. Sie wirken ausgleichend auf das Immunsystem, enthalten entzündungshemmende Stoffe (Polyphenole, Glucane, Triterpene) und können Schadstoffe ausleiten. Eine ideale Unterstützung bei einer Krebserkrankung.

In der begleitenden Krebstherapie kommen v.a. der Agaricus blazei murill (ABM oder Mandelpilz), der Cordyceps (chines. Raupenpilz), Reishi, Maitake und Shitake bzw. AHCC, ein Extrakt aus dem Mycel des Shitake, zum Einsatz. Aber auch einheimische Pilze wie z.B. der Champignon (u.a. ein Aromatasehemmer), der Tintling (Coprinus), der Austernseitling oder der Zunderschwamm können in Betracht gezogen werden.

Heilpilze gibt es als Nahrungsergänzungsprodukte, die dauerhaft eingenommen werden können.

Pflanzenheilkunde / Phytotherapie
Die Misteltherapie ist eine gut eingeführte Begleittherapie zur Mobilisierung des Immunsystems bei Krebs und kann mit ihren Lektinen zu einer Stabilisierung der Erkrankung beitragen. Aber auch andere Pflanzen, wie die Christrose (Helleborus niger), Beifuß (Artemisia annua), Curcuma (Gelbwurz), Vitamin B17 (Amygdalin), Johanniskraut (Hypericum) oder Weihrauch (Boswellia) haben krebsbekämpfende Eigenschaften. Ingwer kann darüberhinaus die Übelkeit bei Chemotherapie lindern.

Enzyme
Enzyme steuern unseren Stoffwechsel und stärken die Immunabwehr. Körpereigene Enzyme (z.B. Trypsin, Chymotrypsin) oder pflanzliche Enzyme, wie das Bromelain der Ananas oder das Papain der Papaya, können Eiweiße auflösen. Enzyme sind in der Lage,  Tumoren und Metastasen für die Killer- und Fresszellen des Immunsystems, aber auch für die Chemo- und Strahlentherapie besser sichtbar zu machen. Außerdem hemmen Enzyme Entzündungen, lassen Gewebeschwellungen abklingen und verbessern die Wundheilung.

Bluttest auf Wirksamkeit von naturheilkundlichen Mitteln
Ein Bluttest kann Aufschluß darüber geben, welches Naturheilmittel oder welche pflanzlichen Wirkstoffe das Immunsystem besonders stärken, so dass es die Krebszellen besser bekämpfen kann.